
Was ist eigentlich ein Prototyp?
Wir klären Missverständnisse auf
Der Begriff “Prototyp” wird umgangssprachlich für diverse Produktmuster verwendet, welche auf dem Weg zum Serienprodukt entstehen. Dabei ist es allerdings wichtig, verschiedene Arten von Prototypen zu differenzieren. In einigen Industriezweigen, wie beispielsweise der Automobilbranche, ist ein Prototyp schon sehr nah am Serienprodukt.
Sowohl die gewählten Materialien als auch die Herstellungsprozesse entsprechen weitestgehend dem Serienmodell. Tests an Prototypen sollen möglichst direkt auf das zukünftige Serienprodukt übertragbar sein. Der Prototyp ist somit eigentlich der letzte Schritt vor der Nullserie.
Mock-Up
Am Anfang der Entwicklung steht häufig das "Mockup". Ein Mockup kann in der Regel nicht viel darstellen, es handelt sich oft um einen stark vereinfachten Aufbau, der im Design häufig aus Schaumklötzen gefräst und geschliffen wird. Diese bieten erste Hinweise auf Größen, veranschaulichen mögliche Designs und können auch für Ergonomiestudien herangezogen werden. Aus unserer Sicht ist das noch kein Prototyp, aber manche würden diesen Stand als "Geometrischen Prototyp" bezeichnen, sofern das Modell maßgenau umgesetzt ist.
Labormuster
Auch das Labormuster kann am Anfang einer Entwicklung stehen. Technische Annahmen können widerlegt oder verifiziert werden. Hinweise zur Auslegung physikalischer Größen und erste Hinweise auf den Umgang mit dem Produkt können gewonnen werden. Die Funktion wird oft nur stark eingeschränkt wiedergegeben. Es ist also noch viel Luft für Optimierungen.
Designmuster
Je nach Entwicklungsansatz kann ein Designmuster – auch als Design-Prototyp bekannt – bereits früh im Prozess entstehen. Anhänger des Prinzips „Form Follows Function“ hingegen verschieben diesen Schritt auf eine spätere Phase, wenn die Anordnung der Komponenten weitgehend definiert ist. Bei Produkten, deren Funktion stark vom Design abhängt, hat dieser Schritt hingegen höchste Priorität.
Funktionsprototyp
Funktionales Designmuster
Vor allem Startups und Erfinder nutzen Prototypen oft, um Finanzmittel zu akquirieren. Investoren und Business Angels lassen sich viel besser überzeugen, wenn man ihnen ein funktionsfähiges Modell in die Hände gibt, anstatt nur durch eine Präsentation von Bildern und Businessplänen zu überzeugen. Für Crowdfunding-Kampagnen auf Plattformen wie Kickstarter ist ein entsprechender Prototyp sogar eine Voraussetzung. In diesem Bereich haben wir mit unserer eigenen Art von Prototypen, dem "funktionalen Designmuster", unser Spezialgebiet gefunden. Hier wird ein früher Designentwurf mit einem Funktionsmuster kombiniert. Es handelt sich also um eine vereinfachte Mischung aus einem Design-Prototyp und einem Funktionsprototyp. Auch wenn sich das Design und die Funktion im weiteren Entwicklungsverlauf noch ändern werden, können Investoren und andere Entscheidungsträger begeistert werden. Dies ist oft der kosteneffizienteste Weg, einen echten Entwicklungsfortschritt mit erfolgreichem Funding zu kombinieren.





